Liebe Schulgemeinde,
anbei einige Fragen und Antworten zu den iPad-Regeln am Emma-Herwegh-Gymnasium.
Warum brauchen wir überhaupt Tablet-Regeln?
In unserem Schulgebäude gilt neben der Hausordnung unsere Handy-Ordnung. Die regelt den Gebrauch von mobilen Endgeräten für unsere Schülerinnen und Schüler. Im Zuge der Digitalisierung ist in den letzten Jahren didaktisch einiges passiert. Lehrkräfte wurden mit Dienst-iPads ausgestattet, Schulen haben ihre digitale Struktur mithilfe von Programmen wie Logineo oder Office365 erheblich verbessert und die ersten Schüler kamen aus der Corona – Pause mit digitalen Endgeräten in den Klassenraum, die sie explizit für Lehre und Unterricht einsetzen wollten. Um das Arbeiten mit iPads überhaupt zu genehmigen und nicht im Widerspruch zur Handy-Ordnung stehen zu lassen und um dabei ein geordnetes Miteinander im digitalen Raum zu ermöglichen, mussten wir die Handyordnung um die Regeln für den Einsatz der Apple Tablets ergänzen.
Wie kann ich Punkt I.1 verstehen? – Es ist doch mein Gerät!
Was die Kinder zu Hause mit den iPads machen, ist uns natürlich egal. Das Wort vorrangig meint, dass die private Nutzung nicht zu Lasten schulischer Zwecke gehen soll. Das iPad soll in der Schule einfach reibungslos funktionieren. Damit sind Aspekte wie in Punkt II.3 gemeint: Wenn für die Schule nicht genug Speicherplatz vorhanden wäre, müsste man z.B. private Daten in die Cloud o.ä. laden. Es gibt ähnliche Punkte, die zum Beispiel vorschreiben, dass der Akku in der Schule voll sein muss. Der Hintergrund ist simpel: Wenn jemand das iPad für schulische Dinge benutzen möchte, sind Basics wie volle Akkus oder freier Speicher einfach Notwendigkeiten. Es soll kein Schüler in die Situation geraten, dass er bei bestimmten unterrichtlichen Phasen nicht teilnehmen kann – Das iPad ist natürlich ein privates Gerät. Aber es ist gleichzeitig das zentrale Arbeitsgerät für schulische Belange und muss in der Schule funktionieren. Nur darum geht es.
Wieso muss ich im WLAN der Schule sein?
Unser WLAN nutzt u.a. Jugendschutzfilter. Es ist daher in unser aller Interesse, dass diese Filter greifen.
Was ist Classroom und können Lehrkräfte damit meine Daten durchforsten.
Classroom ist eine “Classroom-Management-App“, kein Mobile Device Management (MDM). Der Unterschied ist wichtig. Die Dienstgeräte der Lehrkräfte werden beispielsweise über ein MDM administriert. Hier kann der Dienstherr theoretisch das ganze Gerät ansteuern. Bei unserer Schülerschaft hingegen geht das explizit nicht.
Was macht Classroom dann?
Classroom ermöglicht es den Lehrkräften Webseiten, Aufgaben und Materialien mit nur einem Klick mit der ganzen Klasse zu teilen. Außerdem kann das iPad in einen Prüfungsmodus versetzt werden oder können einzelne Apps aktiviert werden. So kann die Lehrkraft zum Beispiel in einer Arbeitsphase ein Schreibprogramm hervorheben, das Nachschlagen von Vokabeln aber gleichzeitig unterbinden. Bei Bedarf ist es auch möglich, den aktuellen Bildschirm anzuzeigen: Wenn ein Schüler gerade nicht die Englisch-Aufgabe bearbeitet, sondern z.B. Clash of Clans spielt, kann die Lehrkraft das sehen. Das Spiegeln funktioniert aber nur mit dem einen aktuellen Inhalt, der just in der Sekunde vom Lernenden bearbeitet wird.
Damit ändert sich nicht viel zum analogen Pendant: Wenn Schüler A einen Aufsatz schreiben soll, stattdessen aber die Mathe-Hausaufgaben für die nächste Stunde abschreibt, wird die Lehrkraft wahrscheinlich einen Blick ins Heft werfen. Classroom-Management eben, nur in digital.
Was kann Classroom nicht?
Classroom kann Apps aktivieren, aber explizit nicht öffnen. Es können also keine Ordner, Fotos o.ä. eingesehen werden, es kann nicht nach Dateien gesucht werden, es kann keine App der Kinder geöffnet und durchsucht werden, es können keine Datensätze der Kinder eingesehen werden; kurz gesagt: Es kann überhaupt nicht auf das Gerät der Kinder zugegriffen werden. Im Gegensatz zu einem MDM dient Classroom zu 100% dem didaktischen Einsatz im Klassenraum.
Funktioniert Classroom auch, wenn ich zuhause bin
Classroom funktioniert in unserem WLAN und erst, nachdem die Kinder zu einer Klasse eingeladen worden sind. Sobald der Unterricht endet, und sobald die Kinder nicht mehr in unserem WLAN sind, wird auch Classroom komplett obsolet.
Warum muss es ein Apple-Gerät sein?
Über 90 % aller Bildungseinrichtungen weltweit nutzen Apple Produkte. Dies hat mehrere Gründe: Apple ist der einzige Anbieter, der seine Geräte für die Lehre perfektioniert hat. Egal ob Classroom, AirDrop, Schnittstellen zu den Apple-TVs in den Klassenzimmern oder anderen Cast-Systemen: die Apple-Produkte halten deutlich länger, sind deutlich intuitiver zu bedienen und funktionieren deutlich fehlerfreier. Aus diesem Grund ist Apple der unumstrittene Standard im Bildungsbereich. Darüber hinaus müssen wir als Schule eine Geräteklasse bevorzugen, damit didaktische Konzepte funktionieren. Klassen, in denen unterschiedliche Geräte genutzt werden, hatten wir unmittelbar nach der Corona-Zeit. Die Schüler mit alternativen Marken waren dabei stets im Nachteil. Lerngruppen, die alle mit dem gleichen Gerät arbeiten, können sich darüber hinaus optimal gegenseitig unterstützen.