Freitag, 8.11.24, 10.45 Uhr. Die Schüler kommen in die Pausenhalle, um – wie jedes Jahr – der Pogrom-Nacht am 9.11.38 zu gedenken. Nach kurzer musikalischen Einleitung beginnt unser Schulleiter, Herr Schulz: Es habe ihn entsetzt, am Abend zuvor mitansehen zu müssen, wie in Amsterdam jüdische Fußballfans gewalttätig verfolgt und verletzt wurden. Dies zeige deutlich, dass die Erinnerung an die furchtbare NS-Pogrom-Nacht auch nach inzwischen 86 Jahren nicht in Vergessenheit geraten darf. Die nationalsozialistischen Machthaber in Deutschland trieben die schon seit 1933 sehr diskriminierten und verfolgten Juden in Gefängnisse und Konzentrationslager, zerstörten, plünderten Wohnungen, Geschäfte, Synagogen und ermordeten hunderte Menschen. Das geschah vor aller Augen. Heute ist es wieder in vielen (auch europäischen) Staaten gefährlich, einer Minderheit anzugehören: Menschen anderer Religion, Hautfarbe, sexueller Orientierung und Überzeugung werden – nicht nur in Diktaturen – ausgegrenzt, ihrer Rechte beraubt, verfolgt und ihrer Heimat vertrieben. Kriege werden über unschuldige Menschen gebracht. In Deutschland finden Unterdrückte Menschen noch ein sicheres Asyl. Nur, wenn alle für Demokratie, Menschenrechte und Freiheit eintreten, kann dies auch in naher und weiterer Zukunft gewährleistet sein. SuS eines Religionskursus sprachen über im Judentum wichtige Gebräuche und Feiern, insbesondere die Beschneidung, den Sabbat, das Pessachfest und das Fest der Versöhnung. Danach sangen sie shalom chaverim (Friede, Gefährten, bis zum Wiedersehen). Abschließend legten die Versammelten Rosen und Lichter am „Freundbaum“, den Stolpersteinen vor dem Eingang und der Erinnerungstafel für unsere jüdischen Mitschüler nieder.
Bilder: Blg / Guilia A. Navarro